Likre real Boat People, dislike Maritime Marketing –
mit diesem Slogan weisen Gezi Park Fiction Aktivisten auf den Widerspruch hin, dass Hamburg, die selbsterklärte „wachsende Stadt“, sich zwar gerne weltoffen gibt , nicht jedoch, wenn es um die Flüchtlinge in der St. Pauli Kirche geht.
Seit Tagen laufen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sturm gegen die Hartherzigkeit von Bürgermeister Olaf Scholz und seinem Innensenator Michael Neumann (beide SPD). Die haben 50 Polizisten für Kontrollen in St. Pauli und St. Georg abgestell – und die kontrollieren ausschliesslich Schwarze Menschen. „Racial Profiling“ nennt man das in den USA – und dort wie bei uns in Deutschland, ist diese Form der Selektion und Benachteiligung auf Grund seiner „Rasse“ verboten (und zwar in Artikel 3 des Grundgesetzes).
Wir wollen die rassistischen Kontrollen in unserer Nachbarschaft nicht und werden diese nicht widerstandslos hinnehmen. Die massiven Polizeiaufgebote der letzten Tage sehen wir als Herausforderung, unsere Anstrengungen zur Verteidgung der Rechte der Flüchtlinge noch erheblich zu steigern.
Die ordnungspolitische Sturheit des Senats macht uns noch entschlossener, der falschen Hamburger und EU-Politik praktischen Widerstand und humanitäre Hilfe entgegenzusetzen.
Die Geschichte hat gezeigt, dass das Recht auf Stadt immer von den Rändern her erodiert: Diejenigen, die ohnehin schon wenig Rechte, Mittel und Chancen haben, bekommen auch noch das Letzte genommen.
Der Hamburger Senat hat vergessen, dass Hamburg seine Größe Flüchtlingen verdankt: Ab 1567 flohen Niederländer vor der Gegenreformation in die Hansestadt und besonders in das fortschrittlicher regierte Altona. Juden, Taufgesinnte, Protestanten und Portugiesen machten aus dem im Niedergang befindlichen Hansestädtchen mit 20.000 Einwohnern in kurzer Zeit die größte Stadt Deutschlands. Bis 1650 verdreifachte sich die Einwohnerzahl, und Handel und Wirtschaft prosperierten.
Uns bereichern die Lampedusas schon seit Monaten. Sie haben St. Pauli einen Sinn für das Gemeinsame zurück gegeben, und dafür, dass das Recht auf Stadt keine Nation und kein Eigentum kennt. Und schon gar keine Hautfarbe.
Hände weg von unseren Nachbarn! Unterstützt unsere Pastoren und alle die auf ihre Art Widerstand leisten. Machen wir den Kontrolleuren den Aufenthalt im Viertel so unangenehm wie möglich. Meldet Kontrollen an das Info Telefon: 017629886861 – Augen auf – auf dem Weg zur Arbeit, beim Rauchen auf dem Balkon, beim Ausgehen auf der Reeperbahn, beim Chillen im Park, im Strassencafé, in der U-Bahn, beim Hund ausführen. Checkt was in der Kirche gebraucht wird. Backt Kuchen. Haltet den Apparat auf Trapp.
Und unterschreibt die Online-Petition der 10b der Stadtteilschule am Hafen: Die wollen ihre Turnhalle (oben im Bild – es ist die Turnhalle unter dem Gezi Park Fiction) als Winterquartier für die Refugees zur Verfügung stellen:
„…wir sind Schüler/innen der Klasse 10b an der Stadtteilschule am Hafen/St. Pauli und durch die Lage unserer Schule haben wir mitbekommen, dass in unmittelbarerer Nähe die Flüchtlinge der St. Pauli Kirche unter ihrer Situation sehr leiden. Bei unseren Besuchen ist uns aufgefallen, dass die Flüchtlinge unter anderem auch unter großem Platzmangel leiden ca. 80 Flüchtlinge teilen sich die nicht allzu große Kirche. Hinzu kommt, dass sie keine Duschen haben, nicht genügend Toiletten, sowie geringe Beheizungsmöglichkeiten. Dies bedeutet während der nun kommenden Winterzeit viele Krankheiten und seelische Qualen. Daher haben wir uns entschlossen unsere Sporthalle zur Verfügung zu stellen, da diese von 19 Uhr bis 7 Uhr nicht genutzt wird. Wir fordern die Stadt Hamburg auf sich dieser Lösung nicht zu widersetzen.“