Sit’n’skate – gezeichnete Reportage von Julia Zeichenkind

Wow! Aber dermassen „Wow“! Julia Zeichenkind hat eine zauberhafte Reportage über den Workshop mit Sit ’n‘ Skate und Skateboard e.V. geschrieben – und vor allem gezeichnet! Präzise, subjektiv und selbstreflexiv – toll! Aber lest selbst:

„Setzt dich doch! — sagt die Organisatorin zu mir – Oh danke, aber ich habe den ganzen Tag gesessen … — entgegne ich. Neben mir eine Frau im Rollstuhl: Ich auch! …

Die Bedeutung dieser Szene wird mir erst später klar. Die bunten Teppiche vor der improvisierten Bühne im Park Fiction sollten das Publikum mindestens auf Augenhöhe mit den Redner:innen im Rollstuhl bringen. Mein Spruch war sowas von unsensibel. Und überhaupt fällt mir auf, dass ich niemanden in so einer Situation kenne. Dass ich mir kaum darüber Gedanken mache, was das bedeutet, wenn jemand in der Gegenwart von jemanden mit Gehbehinderung sich darüber (wenn auch indirekt) beschwert, den ganzen Tag gesessen zu haben. Und was für ein böser und cooler Humor war das eben von der Rollstuhlfahrerin, die übrigens Lisa heißt.“

Veröffentlicht mit großzügiger Genehmigung von (c) Julia Zeichenkind

Wir sind ganz angetan von diesem neuen Reportagestil und empfehlen Ihnen allen den graphic-blog (wie wir dieses neue Genre in Ermangelung eines etablierten Begriffs heute nennen) und den ganzen Bericht mit noch mehr Zeichnungen:

https://steadyhq.com/en/zeichenkind/posts/1b394201-d7e7-403d-ad11-f8de6ea1b142?fbclid=IwAR2TtpkqYerLmX4_8wkOlZ0b2O65HlV48N3bgm9iXZ5-n7Ilm-2G1iavgzs

Ganz gerührt sind wir, weil die Zeichnerin – vielleicht erstmalig – unsere Methode, A4-Flyer mit farblich abgestimmtem Tape an die Türen der Nachbar*innenschaft zu verkleben, bemerkt, und – farbverschoben – gezeichnet hat. N-I-C-E!